Gerechte Gesundheit? Priorisierung als (Krisen-)Instrument in der Medizin

Immer wieder muss es Ärztinnen und Ärzten gelingen, mit der Knappheit medizinischer Ressourcen umzugehen, ohne die individuelle Schutzbedürftigkeit eines Patienten zu vernachlässigen oder zu gefährden. Dabei ist es unübersehbar, dass der medizinische Fortschritt und der demographische Wandel unserer Gesellschaft zu einer immer weiteren Nachfrage nach spezifischen Gesundheitsleistungen führen. Aber nicht nur altersbedingte, chronische oder seltene Erkrankungen, sondern auch Engpässe in der Medikamentenversorgung zeigen eindrücklich auf, wie schwer es sein kann, dem Wunsch nach Gesundung zu entsprechen. Und wenn die Mittel knapp werden, ist der Kosten-Nutzen-Faktor gesellschaftlich oftmals schnell im Gespräch. Doch jeder Mensch hat Anspruch auf eine gute Gesundheitsversorgung.
Mit der „Priorisierung medizinischer Leistungen“ wird ein Ansatz verfolgt, um Gesundheitsleistungen gerecht verteilen zu können. Er bemüht sich um eine ethische und rechtliche Sicherheit im Blick auf mögliche Allokationsentscheidungen. Aber welche Kriterien sind hier maßgeblich, um der Schutzbedürftigkeit des kranken Menschen zu entsprechen und die benötigte Hilfe zu gewährleisten? Der diesjährige Ärztetag greift den medizin-ethischen Diskurs zu dieser Thematik auf.
Veranstaltung in Kooperation mit der Akademie für medizinische Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe und der Kassenärztlichen Vereinigung.
Tagungsfolge

9.30 Uhr Eröffnung der Tagung
Diözesanadministrator Msgr. Dr. Michael Bredeck

9.45 Uhr Medizin als Hilfeversprechen – Über die Gefahr der Ökonomisierung für das Vertrauen in der Medizin
Prof. Dr. med. Giovanni Maio, M.A. phil.
Universität Freiburg, Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Lehrstuhl für Medizinethik

10.15 Uhr Die Priorisierung im Gesundheitswesen - moraltheologisch geboten?
Prof.in Dr. theol. Kerstin Schlögl-Flierl
Universität Augsburg, Katholisch-Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Moraltheologie
10.45 Uhr Pause und Stehkaffee

11.15 Uhr Gesundheit als soziales Fundament der Demokratie
Prof. Dr. Dr. med. habil. Dr. phil. Dr. theol. h c. Eckhard Nagel
Universität Bayreuth, Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften

11. 45 Uhr Anfragen aus dem Plenum
Podium:
Prof. Dr. Giovanni Maio
Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel
Prof.in Dr. Kerstin Schlögl-Flierl
Dr. Ulrich Polenz (Moderation)

13.00 Uhr Mittagessen

ANMELDUNG
E-Mail: bildung@liborianum.de (mit Angabe des Namens und der vollständigen Adresse)
oder postalisch mit der Antwortkarte
an das Bildungs- und Tagungshaus Liborianum des Erzbistums Paderborn
z. Hd. Dr. Werner Sosna
An den Kapuzinern 5-7 I 33098 Paderborn
Frau Alexa Lozano (Sekretariat) 05251 121450
Der Ärztetag im Erzbistum Paderborn wird in Kooperation mit der Akademie für medizinische Fortbildung der ÄKWL und der KVWL durchgeführt. Diese Veranstaltung ist im Rahmen der „Zertifizierung der ärztlichen Fortbildung“ der ÄKWL mit 4 Punkten (Kategorie A) anrechenbar.
Während der Veranstaltung sind Sie unter der Rufnummer 05251 1213 erreichbar.
Der Ärztetag wird durch das Erzbistum Paderborn bezuschusst.
Anmeldeschluss: 24. Oktober 2023