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Im kollektiven Bewusstsein ist Gott körperlos. Wer an Gott denkt, denkt nicht an ein körperliches Wesen. Und doch hat, wer an Gott denkt, irgendwie eine Vorstellung von einer Person, die Gedanken hat, die Gefühle hat, die zuhören und handeln kann. Diese Merkmale sind nach unserem Wirklichkeitsverständnis immer an Körperlichkeit gebunden. Eine Person ist Geist, der durch den Körper und im Körper existiert und handelt. Wie schwer ist es, sich Gott körperlos vorzustellen und dabei an ihn als Person zu glauben. Oder vielleicht sogar unmöglich. Wir werden noch sehen, wie die Lehre von Gottes Körperlosigkeit ihn immer weiter entpersonalisiert hat, bis er nur noch zu einer Idee, einem Prinzip, einem Weltgeist geworden ist. Und schließlich ganz aus der Welt verschwunden ist. Kann es sein, dass die "Gotteskrise" (J.B. Metz) unserer Zeit eine späte Folge der Lehre von der Körperlosigkeit Gottes ist?
Referent: Prof. Dr. Thomas Ruster, Lehrstuhl für Systematische Theologie an der Technischen Universität Dortmund
Leitung: Dr. Werner Sosna, Liborianum
03.09.2022 10:00 Uhr – 16:00 Uhr
Kurs abgeschlossen
Ort:
Liborianum
Kosten:
40,– EUR
Maximale Teilnehmerzahl:
10
Dokumente:
Flyer
(265.51 KB)
Kursnr.:
L01PBRT020
T: +49 (0) 5251 121-434