Theologie, Ethik & Spiritualität

Handeln Gottes - fromme Einbildung oder Tatsache der Geschichte?

Fragen des Glaubens

Für viele Christinnen und Christen gehört die Vorstellung, dass Gott heilsam und rettend in die Geschichte eingreift, zu den Grunddaten ihres Glaubens. Von der Schöpfung der Welt bis zum Ostergeschehen, aber auch hinein bis in unsere Tage kennen Glaube und religiöse Tradition des Christentums zahlreiche Ereignisse, die als "Handeln Gottes" angesehen werden. Demgegenüber stehen jedoch einige Erwägungen, die grundsätzliche Zweifel bis hin zu fundamentaler Kritik an der Vorstellung göttlicher Intervention laut werden lassen. Diese vorschnell als "Mangel an Glauben" abzutun, verbietet sich gleichwohl. Denn wenn Gott stets in der Lage ist, zum Wohl von Welt und Mensch in die Geschichte einzugreifen, warum bietet die Geschichte dann so viele Beispiele, die gegen eine solche Vorstellung vom Handeln Gottes zu sprechen scheinen? Nicht zuletzt die Begriffe "Auschwitz" oder "Tsunami" stehen als Chiffre schlechthin für die Anfrage an die Vernünftigkeit des Glaubens an einen handelnden Gott. Der Studientag möchte, ausgehend von biblischen Beispielerzählungen und aktuellen Herausforderungen in Naturwissenschaft und Theologie, gegenwärtige Denkmöglichkeiten vorstellen, die die Rede von einem Handeln Gottes in den Blick nehmen. Ist es möglich und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen, auch heute den Glauben an einen handelnden Gott vernünftig erscheinen zu lassen?
Johannes W. Vutz ist Referent des Bischöflichen Münsterschen Offizialats (Vechta) und ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie der Theol. Fakultät Paderborn.

Hinweis:
Ermäßigte Kursgebühr für Tätige im Ehrenamt: 30,- EUR