Moderner und zeitgemäßer Blickfang

Bildungs- und Tagungshaus Liborianum in Paderborn jetzt mit von Berliner Künstler Sokar Uno gestalteten Innenhof-Fassade

Die Stadt Paderborn ist in den letzten Wochen ein Stück bunter geworden: Das vom Erzbistum Paderborn getragene Bildungs- und Tagungshaus Liborianum beteiligte sich am zweiten Paderborner Fassadenfestival „Secret City“. Die Fassade im Innenhof der in Dom-Nähe gelegenen kirchlichen Bildungseinrichtung ist eines von 20 Objekten in Paderborn, die jetzt attraktiv gestaltet wurden. „Wir freuen uns über das vielgestaltige Fassaden-Bild, das nun ein moderner und zeitgemäßer Blickfang für unser Bildungs- und Tagungshaus ist“, unterstreicht Andreas Hölscher. Der Direktor des Liborianums betont die „gute und inspirierende Zusammenarbeit“ mit dem aus Berlin stammenden Künstler Sokar Uno.

„Das Fassaden-Motiv ist für alle Betrachterinnen und Betrachter frei zu interpretieren. Ich möchte die Fantasie anregen und die Möglichkeit geben, sich intensiver mit dem Wandbild auseinanderzusetzen“, lässt Künstler Sokar Uno den Augen der Betrachtenden freien Spielraum. Der Berliner Künstler hat der Fassade an der Rückseite des Parkhauses zum Wirtschaftshof des Liborianums ein neues Gesicht verliehen. Eine Woche lang hat er seine Ideen und Skizzen mit Farbe umgesetzt. Dem heißen Sommerwetter hat Sokar Uno in luftiger Höhe getrotzt und auf der Arbeitsbühne der Drehleiter standgehalten.

 

Über den Künstler

Sokar Uno lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Berlin. „Die Bildsprache ist eine Fusion aus klassisch-moderner Malerei, die sich mit den Phänomenen der heutigen Darstellung von Bildern und Medien durch Bildschirme paart“, erläutert der Künstler seine Herangehensweise. „Somit trifft der analoge Pinselstrich auf digitale Bilddarstellungen wie Pixel, Bildstörungen.“ Sein künstlerisches Schaffen hat er sich autodidaktisch erarbeitet.

 

Über das Werk

Im Fassadenbild von Sokar Uno ist deutlich der Paderborner Dom, die Bartholomäuskapelle – von außen und von innen – sowie die Kaiserpfalz zu erkennen. Auch eine Frau ist im Bild dargestellt – zweifach gespiegelt. Die wie durch ein Prisma aufgefächerten Figuren sind das Markenzeichen des Künstlers, weiß Direktor Andreas Hölscher. „Parallelismus ist ein künstlerisches Stilmittel, das ich aus meiner Umwelt aufnehme und ästhetisch umsetze“, erklärt Sokar Uno.

Seit 1999 schmückt Sokar Uno mit seinen Werken unterschiedlichste Fassaden. Seine Karriere begann in der lokalen Graffiti-Szene seiner Heimatstadt Gotha. Sokar Uno zog es nach anfänglichen Graffiti-Styles zur klassischen Malerei. Dadurch inspiriert fing er an, figürliche Motive in seinen Wandbildern zu zeigen. Seit mehr als 13 Jahren ist er nun als Muralist in der Welt unterwegs. Werke von ihm sind unter anderem in New York, Kapstadt und in ganz Europa zu finden.

 

Fassaden-Malerei in Paderborn

Graffiti-Touren, Urban Art und großflächige Fassadenmalereien werden bisher in Deutschland eher mit den Millionenstädten Berlin, Hamburg oder Köln in Verbindung gebracht. Allerdings blickt mittlerweile auch Paderborn auf eine eigene Erfolgsgeschichte zurück. Bereits seit 2016 nimmt das DFG-Projekt INGRID an der Uni Paderborn Graffiti aus wissenschaftlicher Perspektive in den Blick. Der Sprüher Volker Heisener erhielt 2018 die Kulturnadel der Stadt Paderborn und Sven Niemann entwickelte mit der Tourist Information einen audiovisuellen Graffiti-Rundgang durch die Stadt an der Pader. Entsprechend groß war auch das mediale Echo, was sich in überregionalen Beiträgen im Monopol-Magazin, bei West Art oder TTT äußerte. Auch in der Kultur-Politik wurde das Potenzial von Graffiti für das Stadtbild und den Tourismus erkannt. Es folgten zahlreiche Aufträge für legale Wandgestaltungen im Paderquellgebiet, am Rosentor oder am Gebäude der Stadtverwaltung, die mithilfe von öffentlichen Mitteln finanziert wurden.

Video zur Genese des Werkes

 

Ein Beitrag von: Thomas Throenle,
Erzbischöfliches Generalvikariat, Abteilung Kommunikation, Team Presse