In sieben Workshops konnten die Teilnehmenden vertieft in Themenaspekte einsteigen. Mit Hannah Schlubeck bereicherte eine international bekannte Pan-Flötistin den Fachtag – sowohl musikalisch gemeinsam mit Pianist Markus Maurer als auch inhaltlich: Als Workshop-Leiterin berichtete sie über ihre Erfahrungen als Transgender-Musikerin. Wie es nach einem Jahr #outinchurch weitergeht, fragte ein Workshop mit Pfarrer Bernd Mönkebüscher und Melina Sieker. Zwei Angebote mit Indra Wanke und Jana Hansjürgen sowie mit Studierendenpfarrer Lars Hofnagel setzten sich mit einer queersensiblen Sprache auseinander, auch in der Liturgie. Zwei zielgruppenorientierte Workshops mit Julia Seidel beziehungsweise mit Viola Hellmuth rückten Angebote für queere Familien und für queere Jugendliche ins Zentrum. Dr. Floriane Sobetzko thematisierte in ihrem Workshop „Diversität als Bedingung und Chance einer Kirche von morgen“.
„Ich nehme mit, dass es wichtig ist, queeren Menschen sensibel und authentisch zu begegnen, ohne dass es aufgesetzt und überzogen wirkt“, sagte Silke Klute, Leiterin der Katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Soest in der Schlussrunde im Plenum. Sie habe erlebt, dass es Menschen gebe, die nicht auf ihr Trans-Sein reduziert werden möchten. „Auch in unserer Beratungsarbeit mache ich die Erfahrung, dass zunächst der Mensch zählt und es bisweilen gar nicht wichtig ist, das Trans-Sein zu thematisieren.“
Ein großes Lob zollte Awareness-Begleiterin Juliana Osterholz dem Organisationsteam. Die Beraterin hatte viele Gespräche am Rande der Veranstaltung geführt und dabei „viele gute Begegnungen“ erlebt. Dass eine Awareness-Person für Menschen, die durch die besondere Thematik mit vorhandenen Verletzungen Redebedarf haben, so strukturell in der Vorbereitung mitgedacht worden sei, sei nicht selbstverständlich, so Osterholz. Die Fachtagung habe Mitstreitende beim Thema queersensible Pastoral zusammengebracht und ermutige dazu, „dran zu bleiben“. Juliana Osterholz zog ein wichtiges Fazit der Veranstaltung: „Der kirchliche Kontext profitiert davon, wenn er menschenfreundlicher wird.“
Als einen der nächsten Schritte des Diözesanen Arbeitskreises „Queersensible Pastoral“ kündigte dessen Sprecherin Indra Wanke Gespräche mit der Bistumsleitung an. Die Entwicklung einer queersensiblen Pastoral im Erzbistum Paderborn geht also weiter. „Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, zu diesem Thema eine solche Veranstaltung mit so großer Resonanz auf die Beine zu stellen“, fasste Dorothee Holzapfel vom Arbeitskreis und vom Vorbereitungsteam zusammen.
Ein Beitrag von: Maria Aßhauer, Redakteurin
Erzbischöfliches Generalvikariat, Abteilung Kommunikation, Team Presse