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Die jüngste Veranstaltung im Rahmen der Online-Seminarreihe „Kultur im Wandel“ stand ganz im Zeichen der Fastenzeit. Sieben Wochen, die Gelegenheit bieten, sich aktiv und kreativ mit dem eigenen Tun auseinanderzusetzen. In diesem Jahr liegt ein besonderes Augenmerk auf den Themen Klimagerechtigkeit sowie der globalen und individuellen Verantwortung.
Dr. Annegret Meyer aus dem Bereich Pastorale Dienste im Generalvikariat führte als Moderatorin durch den Abend am 24. Januar 2022 und begrüßte zu Beginn der Veranstaltung Pfarrer Andreas Paul von MISEREOR auf dem Podium. Paul stellte die diesjährige Fastenaktion „Es geht! gerecht“ vor.
Die Fastenaktion des bischöflichen Hilfswerks nimmt die globale Klimagerechtigkeit in den Blick. „Wir können voneinander lernen“ war sich Paul sicher und berichtete über die Solidaritätsbekundungen, die Deutschland während der Flutkatastrophe im Sommer aus Bangladesch und den Philippinen erreicht haben. Beides Länder, die dieses Jahr im Fokus der Fastenaktion von MISEREOR stehen.
Die Fastenzeit biete einen Rahmen, für die Lebenswirklichkeit in anderen Ländern sensibilisiert zu werden, aber auch das persönliche Handeln zu reflektieren. Die Frage „Welche Auswirkung hat meine Art zu leben im Hinblick auf die globale Verantwortung?“ könne sich jeder in der Fastenzeit stellen, so Paul.
Dem konnte sich Katja Breyer nur anschließen. Die Referentin vom Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der Evangelischen Kirche von Westfalen sprach über das diesjährige Klimafasten und das diesjährige Schwerpunktthema „Ernährung“. Es gehe darum, „mit Kopf, Herz und Hand einen anderen Lebensstil“ auszuprobieren, erklärt Breyer. Dies beginne schon dabei, weniger Lebensmittel zu verschwenden, Verpackungen so weit wie möglich zu vermeiden oder auch den Energieverbrauch in der Küche zu überdenken.
Während der Fastenzeit seien die Teilnehmenden der Aktion eingeladen, das Klimafasten individuell oder in der Gemeinde umzusetzen. Inspirationen biete dabei die Website www.klimafasten.de.
Geplant seien außerdem Veranstaltungen, die auch in Zeiten von Corona umgesetzt werden können. Dazu gehörten besonders digitale Andachten und ein digitaler Kochkurs.
David Walbelder und Franziska Feil von der Arbeitsgemeinschaft für Katholische Familienbildung AKF stellten in diesem Zusammenhang die Aktion „7 Wochen leichter“ vor. Hat sich diese Aktion in den vergangenen Jahren vor allem auf Paare konzentriert und diese mit Impulsen zur Fastenzeit unterstützt, wird sie in diesem Jahr auf Familien ausgeweitet. Über die Homepage www.7wochenleichter.de könne man sich für die kostenlose Teilnahme anmelden. Einmal die Woche erhalte man Impulse, wahlweise digital oder analog, so dass man sich den Zeitpunkt für die Auseinandersetzung selbst generieren könne.
„Jede Woche steht etwas anderes im Blickwinkel“, so Walbelder. „Es gibt praktische Experimente zum Ausprobieren, Hör- und Video-Tipps und einen spirituellen Impuls, der das Ganze jede Woche abschließt.“
Wichtig sei es, in diesem Rahmen ein möglichst niederschwelliges Angebot zu schaffen, auf das sich Menschen leichter eingeladen fühlen, sich einzulassen, war sich Franziska Feil sicher.
Ganz ähnlich sah das auch Sabine Cremer von der youngcaritas in Dorsten, die die Aktion „Challenge 6 aus 48“ vorstellte. Das Modell für die Aktion stamme aus Österreich. Es wolle Kindern, Jugendlichen und ihren Familien während der Fastenzeit Impulse bieten. Es gebe insgesamt 6 Bereiche, im Rahmen dessen sich die Teilnehmenden kreativ und aktiv einbringen können, so Cremer. Unter dem Themenbereich „Handanlegen“ könne man zum Beispiel schauen, ob man dem Nachbarn mal anbiete, mit dessen Hund spazieren zu gehen. Der Bereich „Gemeinsame Zeit“ dagegen halte sich offen für gemeinsame Aktionen wie einen (digitalen) Spieleabend oder die Übernahme von Nachhilfestunden. „Konkret geht es einfach darum, Spaß an gemeinsamen Aktionen zu haben und Handfestes, Spirituelles und Klimagerechtigkeit zu reflektieren“, so Cremer.
Infos zur letztjährigen Aktion „6 aus 48“ finden Sie HIER.
Einig waren sich alle Teilnehmenden der Online-Diskussion darüber, dass es schwieriger würde, die Zielgruppen für die Aktionen zu erreichen. Auch hier appellierte Franziska Feil an die Niederschwelligkeit der Angebote. Andreas Paul von MISEREOR sah die Zusammenarbeit mit Multiplikatoren und die Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen als einen guten Weg, um Menschen über die klassische Pfarreien hinaus zu erreichen.
Das Bildungs- und Tagungshaus Liborianum bietet am 10. Februar 2022 eine weitere Veranstaltung in Zusammenarbeit mit MISEREOR an. Beim Online-Stammtisch der „Fairen Gemeinde“ geht es um MISEREOR-Projekte in Bangladesch und auf den Philippinen. Referent ist erneut Andreas Paul. Die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie HIER.
Die Online-Forumsreihe „Kultur im Wandel“ bietet einen Diskussionsraum, in dem erfahrene Praktikerinnen und Praktiker kurze Impulse aus ihren Tätigkeitsfeldern geben. Veranstaltet wird dieses Online-Forum von der Abteilung Glauben im Dialog im Bereich Pastorale Dienste des Generalvikariates – in Kooperation und Trägerschaft des Bildungs- und Tagungshauses Liborianum. Eine Besonderheit ist, dass sich alle Teilnehmenden im Chat mit ihren Fragen und Perspektiven einbringen können.
Ein Beitrag von: Anna Petri, Freie Mitarbeiterin
Erzbischöfliches Generalvikariat, Abteilung Kommunikation, Team Redaktion