Die digitale Liturgiewerkstatt im Advent 2021 ist zu Ende gegangen und hinterließ großen Eindruck. An jedem der insgesamt vier Abende ließ sich eine Gruppe von 15 bis 20 Teilnehmenden auf das Experiment ein, die je einen Bibeltext der vier Adventssonntagen mit aktuellen Projekten und Perspektiven zusammenzubringen. Im Zentrum standen dabei die Themen Gerechtigkeit und Frieden.
„Die Veranstaltungen hatten einen zweiteiligen Aufbau“, so Gertrud Zimmer aus der Abteilung „Glaube im Dialog“, wo die Idee zu der Werkstatt entstand. „Zunächst haben wir den jeweiligen Bibeltext in den Mittelpunkt gestellt und uns darüber ausgetauscht. Die Teilnehmenden haben das als sehr positiv erlebt, weil man ja selten als Team unterwegs ist, wenn man Texte für einen Gottesdienst erschließt.“
Workshops zu kirchenmusikalischen Themen und gesellschaftlichen Perspektiven
Im zweiten Teil der Veranstaltungen hätten die Teilnehmenden dann die Möglichkeit gehabt, an einem von zwei oder auch drei Workshops teilzunehmen. „Einer der Workshops hatte immer einen kirchenmusikalischen Akzent“, erklärt Getrud Zimmer, die in ihrem Arbeitsbereich für innovative Zugänge zu Liturgie und Spiritualität zuständig ist. „Vier Dekanatsmusikerinnen und -musiker erschlossen darin bekannte Adventslieder, zum Beispiel ‚Tochter Zion‘ oder ‚Maria durch ein Dornwald ging‘. Dabei ging es immer auch um die Frage, wie man die gewonnen Erkenntnisse in einen Gottesdienst einbauen kann. Das muss sehr eindrücklich gewesen sein, die Teilnehmenden kamen jedenfalls begeistert aus den Workshops zurück.“
In dem anderen Workshop sei es dann jeweils um aktuelle gesellschaftliche Perspektiven gegangen, die zu den jeweiligen biblischen Texten passten. Ein Mitarbeiter von Adveniat informierte über die diesjährige Weihnachtskampagne des Lateinamerika-Hilfswerks, eine Judaistin vom Zentrum für komparative Theologie und Kulturwissenschaften an der Universität Paderborn sprach zum Thema Gerechtigkeit aus Perspektive des Judentums. Holger Kempkens, Leiter des Paderborner Diözesanmuseums, führte in ikonographische Darstellungen zu „Maria Heimsuchung“ ein. Auch ein Schreibprojekt des Caritas-Verbandes, in dem junge Leute Texte zum Thema Gerechtigkeit verfassten und im Rahmen der Workshops vortrugen, war Thema eines Workshops.
Persönliche Stärkung für die Adventszeit
„Es ging uns bei der Werkstatt nicht darum, fertige Gottesdienstkonzept zu präsentieren“, so Getrud Zimmer zu dem Anliegen der Veranstaltung. „Wir wollten inspirieren und Horizonte öffnen, vielleicht auch eine Grundlage legen, damit die Menschen selbst kreativ werden können.“
Die Motivation der Teilnehmenden sei unterschiedlich gewesen: „Einige kamen mit dem konkreten Anliegen, eine Idee für einen Gottesdienst mitzunehmen, den sie gestalten wollten. Andere wiederum kamen aus persönlichem Interesse.“ Aus den bisherigen Rückmeldungen lasse sich insgesamt schließen, dass die Teilnehmenden die Impulse der Veranstaltung als persönliche Stärkung erfahren haben, so Getrud Zimmer.
Die Liturgiewerkstatt wurde von der Abteilung Glauben im Dialog in Kooperation und Trägerschaft des Bildungs- und Tagungshauses Liborianum veranstaltet.